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15 Jahre Zentrale Notaufnahme im St.-Clemens-Hospital

02. Mai 2025

Am 1. Mai 2010 öffnete die Notaufnahme im Gelderner Krankenhaus erstmals für die zentralisierte Rund-um-die-Uhr-Versorgung der Menschen vor Ort und aus der Region. Heute gibt es hier jährlich rund 30.000 Patientenkontakte.

 

Herausforderungen gab es viele in den vergangenen 15 Jahren: Evakuierungen wegen Bombenentschärfungen, Stromausfälle, ein Zwischenfall mit einem Giftstoff, der zu einer zeitweiligen Abriegelung der Notaufnahme führte und natürlich die Corona-Pandemie, wodurch die Zentrale Notaufnahme (ZNA) im St.-Clemens-Hospital besonders gefordert war. „Trotzdem blieb das Team handlungsfähig – und menschlich“, weiß Norman Kleinmanns, pflegerische Leitung der ZNA im Gelderner Krankenhaus.

Vor 15 Jahren, am 1. Mai 2010, öffnete die Notaufnahme im St.-Clemens-Hospital erstmals für die zentralisierte Rund-um-die-Uhr-Versorgung der Menschen vor Ort und aus der Region. „Etwa 30.000 Patientenkontakte haben wir bei uns pro Jahr aus einem Einzugsgebiet von bis zu 150.000 Menschen“, sagt Michaela Brouwers, stellvertretende pflegerische Leitung der ZNA. Neben Schwerverletzten und Akutfällen, die hier täglich behandelt werden, wird die ZNA aber manchmal auch zu einem Ort für neues Leben: „Sechs Kinder wurden bereits in oder auch kurz vor der Notaufnahme geboren“, erinnert sie sich. „Und natürlich werden bei uns täglich viele Menschen stabilisiert, reanimiert und manchmal auch auf ihrem letzten Weg begleitet.“ Auch diese Momente finden Raum – zwischen all dem, was gleichzeitig in einer Notaufnahme geschieht.

Damit die ZNA im St.-Clemens-Hospital gut arbeiten kann, bedarf es aber vor allem einer verlässlichen Zusammenarbeit: mit dem Rettungsdienst, der Intensivstation und den beteiligten Fachabteilungen – „egal, ob im Schockraum, bei kritischen Übergaben oder bei komplexen Akutfällen“, sagt Brigitte Ritter-Claas, Fachärztin für Klinische Akut- und Notfallmedizin und ärztliche Leiterin der Notaufnahme im Gelderner Krankenhaus.

„Vor 15 Jahren startete die ZNA als interdisziplinäres Pilotprojekt“, sagt die Fachärztin, die bereits seit zwölf Jahren hier tätig ist. Eine Notfallversorgung war zuvor lediglich über die Einzelambulanzen möglich. Heute ist die Notaufnahme ein zentraler Pfeiler der regionalen Notfallversorgung, der neben der ärztlichen Leitung von einem engagierten Team von 27 Pflegekräften, acht Mitarbeitenden in der Administration und den Ärztinnen und Ärzten der elf Fachkliniken des St.-Clemens-Hospitals, wie der Orthopädie und Unfallchirurgie, Viszeralchirurgie, Geriatrie, Inneren Medizin, Kardiologie, Gastroenterologie, Intensivmedizin, Urologie, Radiologie, Gynäkologie und Pädiatrie getragen wird. Zudem ist die ZNA als lokales Traumazentrum zertifiziert.

Und manchmal gehören zu einer Notaufnahme auch Wartezeiten: „Welche Patientin oder welcher Patient bei uns wann behandelt wird, das ist für Außenstehende nicht immer einfach nachzuvollziehen“ sagt Brigitte Ritter-Claas. „Denn in einer Notaufnahme wird nicht nach Reihenfolge, sondern nach Dringlichkeit behandelt – während im Hintergrund Schockraumversorgungen, Blutabnahmen, Diagnostik und ärztliche Gespräche parallel ablaufen.“ Kurz gesagt: Wer schwer verletzt oder akut lebensbedrohlich erkrankt ist, wird sofort versorgt – alle anderen müssen warten, selbst wenn sie früher gekommen sind. „Und manchmal ist ein stiller Patient im Wartebereich in größerer Gefahr als jemand mit deutlich sichtbaren Symptomen“, erklärt die Fachärztin.

Die ZNA Geldern arbeitet mit einem strukturierten Triage-System, das medizinisch fundiert festlegt, wer wann Hilfe benötigt – und wie schnell. „Wartezeiten sind daher kein Zeichen von Desinteresse oder Überforderung, sondern Ausdruck eines hochkomplexen Systems, das Menschen in Not priorisiert.“ Neben Not- und Akutfällen sowie Schwerstverletzten werden mittlerweile auch viele Menschen mit leichteren Beschwerden in der Notaufnahme vorstellig. „Ein Grund hierfür sind sicherlich auch die häufig überlasteten ambulanten Strukturen“, ist die ärztliche Leiterin der Notaufnahme im St.-Clemens-Hospital überzeugt.

Versorgungsengpässe im ambulanten Bereich, Digitalisierung und auch der demografische Wandel werden die Notfallmedizin auch in Zukunft vor Herausforderungen stellen, weiß das ZNA-Team des St.-Clemens-Hospitals.

„Unsere Aufgabe wird es sein, dann weiterhin Menschlichkeit, Empathie und klinische Erfahrung in den Mittelpunkt zu rücken – gerade in Zeiten von Überlastung und Systemdruck – und für die uns anvertrauten Patientinnen und Patienten notfallmedizinisch optimal und flexibel zu reagieren“, so Brigitte Ritter-Claas. Auch Norman Kleinmanns und Michaela Brouwers, die pflegerischen Leitungen der ZNA im St.-Clemens-Hospital, kennen diese Herausforderungen und nehmen sie an: „Wir sind weiterhin für die Menschen da, wenn es darauf ankommt – auch in Zukunft.“

Weitere Informationen:

Für leichtere Krankheitsfälle, mit denen Patientinnen und Patienten im Regelfall den Hausarzt aufsuchen könnten, gibt es einen kassenärztlichen Bereitschaftsdienst im St.-Clemens-Hospital Geldern. Dieser ist ohne vorherige Anmeldung zu den Öffnungszeiten montags, dienstags und donnerstags von 19 bis 21 Uhr, mittwochs und freitags von 15 bis 21 Uhr sowie samstags, sonn- und feiertags von 9 bis 21 Uhr im St.-Clemens-Hospital erreichbar. Der Bereitschaftsdienst, der von Ärztinnen und Ärzten, die nicht dem St.-Clemens-Hospital angehören, über die Kassenärztliche Vereinigung bereitgestellt wird, stellt auch Rezepte für verschreibungspflichtige Medikamente aus.

Alle weiteren Informationen für den Notfall und über die ZNA im St.-Clemens-Hospital gibt es HIER.

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